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Führt Weiterbildung zu einem höheren Lohn?

3 Min.

Kurz erklärt: 

Mehr lernen, mehr verdienen
Absolvent:innen von höheren Berufsbildungen (z. B. eidg. Fachausweise, HF, PET-Diplome) verdienen sechs Jahre nach Abschluss rund CHF 7’800 pro Monat – ein Plus von 46 % gegenüber dem Einstieg. 

Lohnt sich das?
MBAs und spezialisierte Master zahlen sich meist innerhalb von zwei bis fünf Jahren aus. Berufszertifikate oft sogar schon nach zwei bis vier. 

Und Gen Z?
Auf Social Media scheint man auch ohne Abschluss erfolgreich zu sein – doch die Daten sprechen eine andere Sprache. Für die meisten jungen Fachkräfte bleibt Bildung die verlässlichste Investition. 

Weiterbildung und Verdienstmöglichkeiten

Weiterbildung bedeutet nicht nur Diplome oder Vorlesungen – sondern auch bessere Verdienstchancen. Gerade für junge Stellensuchende stellt sich die Frage: Führt mehr Bildung wirklich zu einem höheren Gehalt? 

Laut Bundesamt für Statistik (BFS) und Lohnstudien: meistens ja. Doch viele – vor allem aus der Gen Z – empfinden die Entscheidung komplexer. Hohe Mieten, steigende Lebenshaltungskosten und der Vergleich mit Influencer:innen machen es schwieriger, langfristig zu planen. 

Abschlüsse, Diplome und Zertifikate

Die Zahlen sind deutlich:
Sechs Jahre nach Abschluss verdienen Fachkräfte mit höherer Berufsbildung im Median CHF 7’800 brutto im Monat – das sind 46 % mehr als beim Berufseinstieg (Quelle: Erudera). 

  • Bachelor: ca. CHF 8’500–9’500/Monat 
  • Master: oft über CHF 10’000/Monat 
  • Doktorat: in Forschung, Pharma oder Tech meist über CHF 12’000/Monat 

Auch berufliche Wege bieten Perspektiven: Wer nach der Lehre (Einstieg oft CHF 5’000–6’000/Monat) CAS, DAS oder Fachausweise erwirbt, kann deutlich mehr verdienen. Diese Durchlässigkeit ist eine Stärke des Schweizer Bildungssystems. 

Beispiel Luca (27), IT Support in Zürich: 

Nimm Luca, 27, einen IT-Support-Spezialisten aus Zürich. Er macht gerade ein Diplom in Wirtschaftsinformatik und verdient im Moment 6.000 CHF im Monat. Abendkurse würden zwar weniger Freizeit bedeuten, aber mit dem Abschluss könnte sein Gehalt in ein paar Jahren auf etwa 9.000 CHF im Monat steigen. 

Weiterbildung im Handwerk

Auch im gewerblich-technischen Bereich lohnt sich Weiterbildung. Wer eine höhere Berufsbildung absolviert, verdient durchschnittlich CHF 1’000 bis 1’200 mehr pro Monat. Studien zeigen: Berufliche Weiterbildung bringt im Schnitt +3,4 % Lohn und senkt das Risiko von Arbeitslosigkeit – vor allem bei handwerklichen oder technischen Berufen. 

Kosten und Nutzen abwägen

Weiterbildung kostet: Zeit, Geld und oft auch Freizeit. Für viele in der Gen Z, die bereits finanziell unter Druck stehen, ist das eine echte Hürde. 

Deshalb sind flexible Lernformate gefragt: Abendschulen, Teilzeitstudien, Online-Kurse oder modulare Programme ermöglichen Weiterbildung neben dem Job – ohne kompletten Einkommensausfall. 

Ein MBA für CHF 60’000? Viel Geld. Aber wenn er CHF 2’000 mehr im Monat bringt, ist der Break-even nach rund 2,5 Jahren erreicht. Günstigere Zertifikate rechnen sich oft noch schneller. 

Gen Z: Lifestyle oder Weiterbildung?

Auf Social Media scheint Karriere auch ohne Abschluss möglich – mit Content Creation, Gaming oder Brand-Deals. Doch nur wenige verdienen damit wirklich ihren Lebensunterhalt. Laut Studien schaffen es weniger als 6 % hauptberuflich als Influencer:in. 

Fakt bleibt: Schweizer Arbeitgeber:innen legen grossen Wert auf anerkannte Abschlüsse. Bildung bringt verlässlichere Einkommenssteigerungen – belegt durch BFS-Daten und Lohnumfragen. 

Die Folge: Ein echter Zielkonflikt für Gen Z – zwischen schnellem Lifestyle-Geld und langfristiger Karriereplanung. 

Karriereplanung im Zeitalter von KI

KI verändert die Berufswelt rasant. Viele fragen sich, welche Jobs in 10 Jahren überhaupt noch existieren. Gleichzeitig zeigen Plattformen wie TikTok oder YouTube scheinbar mühelosen Reichtum. 

Doch bei den Löhnen sind die Fakten eindeutig:
Die Mehrheit der Influencer:innen verdient wenig oder nichts.
Formale Abschlüsse hingegen sorgen für stabilen, planbaren Einkommenszuwachs. 

Und: Bildung macht resilient. Gerade Berufe im IT-, Gesundheits-, Finanz- oder Tech-Bereich – also mit starker KI-Verbindung – zählen heute zu den bestbezahlten überhaupt. 

 Lohnentwicklung und Perspektiven 

In Branchen wie IT, Finanzen oder Pharma sind die Löhne von Fachkräften mit Hochschulabschluss in den letzten 10 Jahren jährlich um ca. 2 % gestiegen. Nicht spektakulär, aber stabil und nachhaltig. 

Berufsbildungen sorgen oft für den schnellsten Lohnanstieg – besonders bei digitalen oder technischen Zusatzqualifikationen. Wer sich nicht auf lange Programme festlegen möchte, kann mit gezieltem Up- und Reskilling viel erreichen. 

Was das für Gen Z bedeutet

Fazit: Weiterbildung zahlt sich aus.
Doch für viele junge Berufstätige geht es um mehr als Geld – nämlich um Flexibilität, Lebensstil und Stabilität. 

Vier Tipps für Gen Z:

  1. Klein starten: Online-Module, CAS oder DAS bieten einen risikoarmen Einstieg. 
  2. Strategisch wählen: Fokus auf gefragte Skills – z. B. Digitales, IT, Gesundheit, Finanzen. 
  3. Kombinieren: Formale Abschlüsse mit Praxis oder Projekten verbinden. 
  4. Realistisch bleiben: Influencer-Erfolg ist selten – Bildung bleibt die solidere Basis. 

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